
Ein Flugkapitän packt aus: Wo man am sichersten sitzt und welche Passagiere nerven
Dieser Tage erscheint ein neues Buch, das auf informative und über weite Strecken auch vergnügliche Art und Weise Fragen rund um das Fliegen beantwortet: Cornelius Maschmann’s: „Zur Not kann die Kiste auch segeln. Ein Flugzeugkapitän erzählt.“ Maschmann weiß, wovon er schreibt, er ist Airbus-Pilot und verbringt seit 25 Jahren seine Arbeitszeit in Flugzeugen. So kritisiert Maschmann, der Name ist ein Pseudonym, den Hang von Piloten, Flüge zunehmend automatisiert durchzuführen. Die Menschen „hinten“ müssten Vertrauen in den Piloten haben und wissen, „dass ein Mensch die Verantwortung trägt.“, so Maschmann in der „Welt“. Im übrigen gebe es sie noch, die „Helden“ der Lüfte. Maschmann nennt, klar, Chesley Burnett Sullenberger, den Mann also, dem 2009 die Notwasserung auf dem Hudson-River bei New York City gelang, ohne dass ein Mensch zu Schaden kam: „Das ist modernes Heldentum.“ Die schlimmsten Airlines der Welt gebe es in Hinterasien und Teilen Afrikas, und in der Tat seien viele Stewards schwul. Maschmann liefert auch den Grund dafür: „Dieser Beruf begeistert Menschen, die sehr extrovertiert und serviceorientiert sind, und da können sie sich ausleben.“ Drei Dinge gibt es, die Maschmann am meisten bei seinen Fluggästen stören: Sie schauen sich den Sicherheitsfilm nicht an, halten sich nicht an die Etikette (er bezieht das auf Kleidung und übermäßigen Alkoholgenuss) und auch allgemein seien freche Fluggäste nervend. So würden Gäste in der ersten Klasse nicht selten davon ausgehen, sie hätten „das ganze Flugzeug gekauft“. In der „Holzklasse“ sei es so, je „weiter hinten sie sitzen, desto mehr Alkohol und Randale ist möglich.“ Und dann wird da noch die wichtige Frage ultimativ geklärt, wo man sich hinsetzen sollte, um Flugzeugabstürze am ehesten überleben zu können: „(…) im Heckbereich“. Dort bestehe eine „recht große Überlebenschance“, weil bei einem schweren Crash ein Flugzeug meist in drei Teile auseinander breche: „einmal vor und einmal hinter der Tragfläche.“ Insofern sitze man nicht nur ganz hinten, sondern auch „ganz vorn am sichersten.“
Cornelius Maschmann: „Zur Not kann die Kiste auch segeln. Ein Flugkapitän erzählt“, Piper Verlag, 336 Seiten, 8,99 Euro.
Foto: © Ferdinand Porsche / CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)