
In den Nebelwäldern von Ecuador geht Seltsames vor
Auf dem südamerikanischen Kontinent gehen seltsame Sachen vor sich. Hier stehen die Fische unter Strom, manche Bäume morden und Vögel tanzen Michael Jacksons Moonwalk. In den Nebelschwaden leben noch so einige andere unheimliche Kreaturen. Dies verspricht, doch ein echter Adventure-Urlaub zu werden. Wer solch eine Reise plant, sollte neben den Natur Highlights die besten Urlaubshotels weltweit buchen, um das perfekte Reiseerlebnis abzurunden.
Das neueste touristische Vorzeigeprojekt Ecuadors ist eine edle Herberge inmitten des Dschungels. Die Nobelherberge liegt im Süden in der Coco-Region auf etwa 1000 Meter Höhe. Der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Quito ist schwer reich und gilt als Naturschützer. Er kaufte eine Fläche von 1.300 Hektar von einer Holzfällerfirma auf, um zu verhindern, dass die Wälder abgeholzt werden. Neben dem Hotelpersonal gibt es einen Guide, welche schon seit 33 Jahren im Dschungel lebt.
Die Wolken hängen hier sehr tief
Die Nacht fällt wie ein Schleier über den Dschungel, färbt die riesigen Baumkronen schwarz und dringt von den Blätterdächern bis hinab auf den Erdboden. Nun ist Nacht im Dschungel, als hätte man einen Lichtschalter umgelegt.
Und mit der Dunkelheit erwacht der neblige Wald und lässt vielfältige, teilweise unheimliche Geräusche, erklingen. Diese nimmt man im Dunkeln noch intensiver wahr als bei Tageslicht. Es erklingen seltsame Melodien gespielt von einem unsichtbaren Orchester. Die Basis bilden die Zikaden, welche ein schrilles Zirpen erzeugen. Dazwischen mischen sich Vögel, die mit ihrem Pfeifen den Flöten ähneln. Ganz zum Schluss kommt das tiefe Quaken der Frösche die wie Bässe klingen. Während des Konzerts der Tiere spürt man dennoch eine eigenartige Präsenz, welche aber nur spürbar ist. Das sind die Tiere, die dich sehen, aber du sie nicht. Die gesamte Gegend wird von einer mystischen Aura umgeben.
In der Dunkelheit werden die Jäger aktiv
Jetzt schleichen auch die Raubtiere unsichtbar durch das Unterholz. In dieser Region leben Pumas, Ozelote und Jaguare. Die Säuger leben wie Phantome und sind schwer auszumachen. Neben den Großkatzen haben auch Pekaris oder Brillenbären im ecuadorianischen Dschungel eine Heimat gefunden. Die Tierbeobachtung geht hier subtiler vor sich, dies ist keine afrikanische Pirschfahrt. Um all das ganze Leben rings um sich herum wahrzunehmen, muss man seine Sinne schärfen. Plötzlich nimmt der Guide einen Puma war und ist ganz glücklich. In all seinen 33 Jahren ist er noch nie einem begegnet. Vor etwa drei Wochen sah er einen Ozelot. Ebenfalls ein seltenes Glück. Für den Guide ein guter Monat.
Die Gegend ist ein Vogel- und Insektenparadies.
Die Lianen hängen bewachsen mit Moos wie nachlässig drapiert von den Bäumen, dazwischen wuchern allerlei Farne. Aus all dem saftigen Grün ragen riesengroße Elefantenohren sowie bunte Bromelien und Orchideen. Diese luftige Region zählt zu den artenreichsten Floren und Faunen der ganzen Welt. Die Gegend ist ein Vogelparadies und ein Insektenmoloch. Hier sind die Spinnen groß wie Menschenhände. Wie auf Kommando lauert regungslos eine riesige schwarze Spinne in ihrem Netz auf Beute und auch die Tausendfüßler erreichen eine Länge, von einer Zigarre.
Über den gewaltigen Baumkronen und durch das vergabelte Geäst schwirren verrückte Kolibris. Plötzlich bleiben diese in der Luft stehen und fliegen rückwärts zurück. Weit über 500 Vogelarten werden in diesem Areal vermutet, darunter auch farbenfrohe Papageien und Tukane sowie grün- und scharlachrot gefiederte Quetzale.
Auf einer freien Fläche im Dickicht gibt ein kleiner, bunter Manakin den Moonwalk. Der Piepmatz gleitet gekonnt mit seinen zierlichen Füßchen über den Ast, als liefe er über ein Fließband. Jaja, auch Michael Jackson war ein Selbstdarsteller.
Wenn Bäume zu Mördern werden
Unzähligen Urwaldriesen wie beispielsweise Mahagonibäume bevölkern das Dschungelareal. Darunter finden sich auch wandelnde Palmen, welche sich immer den Platz an der Sonne suchen. Ein kurioses Gehölz beherbergt dieser „Fantasiewald“: Es ist der Cekropias. Berührt man deren Geäst, stürmen sofort ganze Kompanien Ameisen aus den Borken. Denn diese bewohnen solche Bäume und möchten ungern gestört werden. Am fatalsten ist jedoch der Mörderbaum. Dieser ist ein Parasit und überwuchert seinen Wirtsbaum von oben nach unten, um ihn dabei ganz langsam zu erwürgen.
s werden immer neue Arten spezifiziert
Ausgerüstet mit Gummistiefeln und Ponchos stapften die Abenteurer querfeldein über matschige Pfade, wo mit jedem Schritt der Fuß tiefer im Boden versackt. Die Rufe der Brüllaffen schallen einem infernalisch aus dem Dickicht entgegen. Auf einer Lichtung kreuzt ein riesiger, stahlblauer Morphofalter den Weg. Seine Flügelschläge erinnern an rotierendes Blaulicht.
Faszinierend sind auch die Tarnungen der Blätter, unter denen sich allerlei Getier versteckt. Eine seltene Spezies ist der Pfeilfrosch, dessen Signalleuchtfarbe giftig ist. Weitere Frösche sind der Kristallfrosch, wobei sein Name Programm ist. Der lilafarbene Schleichenlurch wird bis zu einem Meter lang und pflügt den ganzen Waldboden um. Eine ganz besondere Überraschung bringt eine Fischart, welche Stromstöße erzeugen können.
Abseits großer Touristenmassen findet sich im ecuadorianischen Dschungel noch eine Ferienreise der ganz besonderen Art, von denen noch den Enkeln berichtet werden kann. Mordende Bäume, tanzende Vögel oder Frösche, die giftige Pfeile schießen: Das ist ein echtes Abenteuer.
Bild: © skifatenum via Flickr.com (CC BY 2.0)