Krach! Boom! Peng! : Wenn der Reifen plötzlich schlapp macht

Krach! Boom! Peng! : Wenn der Reifen plötzlich schlapp macht

Do-It-Yourself-Ratgeber zum Thema „Reifenpanne“

Alle zehn Jahre muss ein Autofahrer statistisch gesehen mit einer Reifenpanne rechnen. Das zumindest behauptet der ADAC. Der ein oder andere hat das schon erlebt: Man fährt sich einen Nagel ein oder hatte unschönen Kontakt zu einer Bordsteinkante und plötzlich verliert der Reifen sprichwörtlich in Windeseile an Luft. An eine Weiterfahrt ist nicht zu denken. Volle Mobilität bei allen Reifenpannen bietet das klassische Ersatzrad, klar. Aus Platzgründen oder Kostengründen ist das Mitführen im Auto aber nicht immer möglich. Doch was macht man dem Fall einer Panne, wenn man den Reifen vor Ort nicht so einfach Wechseln kann?

Die schnelle Reparatur für kleine Schäden: Das Pannenset

Sogenannte Reifenpannensets können dabei helfen, kleine Verletzungen und Einstiche im der Bereich der Lauffläche z.B. durch einen Nagel oder eine Schraube, zu reparieren. Der Durchmesser der Löcher sollte dabei aber nicht größer als 4 bis 4 Millimeter maximal sein. Alle Reifenschäden (großflächige Risse, Gewebebruch oder undichte Ventile etwa) können durch diese Sets also nicht behoben werden. Dafür nimmt dieser Notbehelf kaum Platz weg und kann problemlos in jedem Kofferraum mitgeführt werden.
Das Reparaturset besteht in den meisten Fällen aus einer Flasche mit einer Flüssigkeit auf Latexbasis und einem Kompressor, sowie einem Anschlusskabel für die Spannungsversorgung und einem Anschlussschlauch, der an das Reifenventil montiert werden muss. Mit Hilfe der Bordsteckdose wird der Kompressor zum Laufen gebracht. Das Dichtmittel wird in den Reifen gedrückt und dieser gleichzeitig auf seinen vorgegebenen Betriebsdruck aufgepumpt. Sobald sich der Reifen dreht, verteilt sich der flüssige Teil der Latexmasse, dringt die beschädigte Stelle und verdichtet sich durch die Bewegung des Fahrzeugs. Das Loch sollte übrigens beim Einfüllen des Dichtmittels unten sein! Eine praktische Angelegenheit, bei der man sich die Finger nicht schmutzig macht. Aber man sollte dennoch nicht vergessen, dass es sich bei dieser Reparatur nur um eine NOTLÖSUNG handelt. Der Reifen sollte nach dem Eingriff schnellstmöglich von einem Fachmann überprüft werden.

Bild 3 Reifenpanne_Pimlico Tommo

© Pimlico Tommo /CC-BY-SA 2.0 (via Flickr Commons)

Ein moderner Helfer auch bei großen Schäden: Der Runflatreifen

Eine zweite Möglichkeit stellen Reifen mit Notlaufeigenschaften, sogenannte Runflatreifen, dar. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei Druckverlust nicht platzen und somit die Weiterfahrt gewährleisten. Eine Sicherheit für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer, denn während bei einem Standardreifen die Luft entweicht und er einfach zusammenfällt, besitzen Notlaufreifen verstärkte Seitenwände, die das Zusammenfallen verhindern und das Auto stabilisieren.
Reifenshops wie Tirendo empfehlen aus diesem Grund Runflatreifen. Denn trotz schleichendem oder schnellem Luftverlust bleibt die Flanke steif und der Fahrer kann mit kleinen Lenkbewegungen das Fahrzeug abfangen. Der Reifen bleibt selbst bei größerem Schaden meist sicher auf der Felge, was ein kontrolliertes und lenkbares Weiterfahren ermöglich. Ein Segen bei jeder Panne. Doch dieser Komfort und Sicherheitsgewinn kann nur mithilfe der richtigen Montage garantiert werden. Sonst erreicht man unter Umständen das Gegenteil. Ein Spezialreifen erfordert eben eine Spezialbehandlung: Damit der Reifen beim Aufziehen nicht beschädigt wird, sollte man die Montage am besten von geschultem Personal vornehmen lassen. Auf diese Weise erspart man Mensch und Reifen eine Menge Stress und sich selbst kritische Situationen und unnötige Risiken.